Achtung Krimifreunde! – Es folgt ein neuer Fall der Kinder Jugend Detektive: „Erpressung“, der zweite Fortsetzungskrimi von Bianca Kohler aus der 8. Klasse. Ich hoffe, ihr erinnert euch noch an den ersten Fall und wünsche euch viel Spaß und Spannung!
Nach dem ersten Fall der neuen SPEH (Spezialeinheit) hatte Jonas Evelin, dem neuem KJD Mitglied gleich alles im Hauptquartier(das Zentralquartier liegt bei uns in Girlland unter dem Mühlensee) gezeigt. Wer es noch nicht weiß: Evelin war das Opfer des letzten Falles der KJD. Nachdem ihr Vater verhaftet worden war, musste sie nach Girlland zu ihrer Oma. Jetzt hatte sie sich im Hauptquartier schon einen guten Ruf gemacht, obwohl sie erst seit zweieinhalb Wochen bei uns war. Vor ihr ist kein Geheimnis sicher und wenn sie will, kann sie in jede Rolle schlüpfen. Ich habe mir auch einen guten Ruf erworben: Ich bin so leise und clever wie eine Katze auf der Jagd.
Eigentlich wollte Jonas, dass Evelin in die SPEH kommt, aber weil ihr das alles gerade ein bisschen viel war, hatte sie sich erst einmal in die Schauspiel-Abteilung verdrückt. In der Schauspielabteilung sind die Mitglieder, die das Ausfragen und Beschatten der Verdächtigen übernehmen. Der Leiter der Schauspiel-Abteilung wurde 18 und verließ die KJD. Als nächste Abteilungsleiterin wurde Evelin vorgeschlagen, denn sie war genauso begabt wie ihr Vorgänger. Sie willigte zögernd ein, da sie nicht so gerne Verantwortung übernahm. Wenn sie Fragen zum Schriftkram hatte, fragte sie Jonas. Er ist ein guter Lehrer, weshalb sie alles sehr gut verstand (oder Evelin ist eine gute Schülerin; wenn Jonas mir etwas erklärt hatte, habe ich es nie kapiert).
Nächsten Montagabend war wieder die monatliche Sitzung der SPEH mit den Abteilungsleitern der KJD. Das war das erste Mal, dass Evelin und ich dabei waren. Bis dahin hatte ich aber noch einen riesigen Stapel mit Formularen auszufüllen, die ich später beim Archiv abgeben sollte. Es gibt im Archiv nämlich Akten über jedes KJD-Mitglied, jeden Fall und natürlich über jeden daran beteiligten Verbrecher. Im Hauptquartier gibt es die kompletten Aufzeichnungen, in den anderen nur den Teil, der das jeweilige Quartier betrifft. Ich musste noch ein paar Akten vervollständigen.
Die Sitzung begann um Viertel vor sieben, nachdem alle in der Kantine gegessen hatten oder sich zumindest ein belegtes Brötchen geholt hatten. Max Wagner (Anführer und Gründer der KJD) leitete natürlich die Sitzung und Jonas saß rechts neben ihm. Links von den beiden standen noch zwei Stühle, die (wie alle Stühle) mit Namen und Aufgabe versehen war. Auf meinem stand: „Lilli Schulze, SPEH, spezialisiert auf Beschattung“. Ich war eine der ersten. Außer mir waren natürlich Jonas und Wagner schon da, aber ich sah auch zwei andere Mitglieder schon sitzen. Weil Jonas und Wagner in Papiere vertieft waren, ging ich zu den anderen zwei Mitgliedern: „Hallo, ich bin Lilli, neues Mitglied der SPEH.“ – „Neu ist relativ, du bist jetzt seit knapp vier Wochen hier und dazu noch bei der SPEH. Ich kenne niemanden, der nicht wenigstens von dir gehört hat. Ach ja, bevor ich es vergesse, ich heiße Tom und das ist Leonie“, sagte Tom. Er schien eine große Portion Selbstvertrauen zu haben, während Leonie eher ruhig schien. Leonie trug eine Latzhose mit einem Schraubschlüssel in der Tasche, einem Bleistift hinterm Ohr und ein Käppi auf dem Kopf mit der Aufschrift: „TECHNIKERIN“. Sie war mit Sicherheit zwei Jahre älter als ich. Sie grinste mich an: „Ich bin die Abteilungsleiterin der Technikabteilung, wir bauen, programmieren und designen die neue Ausrüstung, die den anderen dann zur Verfügung steht. Sag mir einfach Bescheid, wenn du etwas brauchst, normalerweise findest du mich in der Werkstatt.“
Tom räusperte sich so laut, dass Leonie und ich uns automatisch zu ihm umdrehten, ein Fehler, denn er begann sofort von seiner Position und seinen Aufgaben zu berichten: „Ich bin für die Aus- und Fortbildungsabteilung zuständig, es gibt fast niemanden, den ich noch nicht gesehen habe, hier bei der KJD. Mit Ausnahme natürlich von dir, ich hoffe ja, dass du deine anstehenden Fortbildungen bald machst. Wenn du nämlich ohne Entschuldigung an zu vielen nicht teilgenommen hast, musst du mit einer Verwarnung rechnen, und da in der SPEH gerade ein Mangel herrscht, solltest du alles daran setzen, drinnen zu bleiben. Morgen um 17:00 Uhr findet die nächste Fortbildung statt, hättest du Zeit?“- „Falsch! Sie beginnt um 17:15 Uhr und jetzt beginnt die Sitzung.“ Marlene hatte es geschafft, Toms Gelaber zu unterbrechen und zog mich zu meinem Platz. Mir war gar nicht aufgefallen, dass in der Zwischenzeit die anderen gekommen waren. Marlene warnte mich: „Du musst aufpassen. Jede Woche versucht Tom sich mit einem Mädchen zu verabreden. Wenn du die richtigen Fortbildungszeiten wissen willst, musst du auf deine Uhr schauen, Kalender, aber nicht jetzt.“ Ich hatte meine Uhr nämlich schon entsperrt und wollte gerade auf die Option Kalender tippen, als Wagner alle begrüßte: „Hallo, als erstes haben wir zwei neue Mitglieder. Lilli Schulze und Evelin Knall. Lilli hat nun die Position, die letzten Monat noch Andreas hatte und Evelin ist jetzt statt Christian für die Schauspielabteilung zuständig.“
Fortsetzung folgt
Wir sind Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 8B, wo wir eine interne Klassenzeitung herausgeben. Wir veröffentlichen in der ebbesNews Gastbeiträge.