IKIGAI – the reason, why I get up

Über Pfingsten war ich auf einer internationalen Jugendtagung der Christengemeinschaft in Konstanz am Bodensee. IKIGAI kommt aus dem Japanischen und bedeutet Lebenswert.
Das Tagungsthema: Der Grund, warum ich aufstehe. Mit dieser Frage beschäftigten wir uns fünf Tage lang. Wir hörten uns Vorträge an, sprachen in Gesprächsgruppen darüber und behandelten diese Frage auch in den angebotenen Workshops.

Wir schliefen auf Isomatten in Klassenzimmern der Freien Waldorfschule in Konstanz. Es war unglaublich interessant, eine andere Waldorfschule mal von Innen zu sehen. Da die Schule noch sehr jung ist, ist vieles noch sehr provisorisch. Der Festsaal z. B. ist etwa halb so groß wie unserer und die Empore sehr „kreativ gebaut“. Trotzdem passten alle 270 Teilnehmer hinein.

Frühstück, Mittag- und Abendessen gab es im Freien auf Bierbänken unter Zelten. Fast jeder Teilnehmer hatte anfangs eine Aufgabe zugewiesen bekommen, die er während der Tagung zu erledigen hatte. Da es eine internationale Tagung war, kamen die Leute aus aller Welt: u. a. Aus Frankreich, Deutschland, Schweiz, Österreich, Ukraine, Russland, Rumänien, Georgien und Japan. Man lernte also die unterschiedlichsten Leute kennen.

Der Tagesablauf war jeden Tag ähnlich, aber nie gleich: Morgens wurden wir singend geweckt, dann gab es den Gottesdienst mit freiwilliger Teilnahme (Menschenweihehandlung). Nach dem Frühstück trafen wir uns im Festsaal, um zu singen. Das Singen war wirklich sehr besonders. Wir lernten viele unglaublich schöne Lieder kennen. Wenn 270 Menschen gemeinsam singen, entsteht eine fast magische Atmosphäre im Raum.
Nach dem Singen gab es Vorträge und dann Workshops und Gesprächsgruppen, die sich in irgendeiner Weise um die Frage „Warum stehe ich auf?“ drehten.

Ich war im Theaterworkshop, der mit kreativem Schreiben, Schauspielern und anderer Gruppenarbeit sehr vielfältig war. Für das kreative Schreiben wurde uns der Satzanfang: „Ich stehe morgens auf, weil…..“ gegeben. Wir sollten dann drei Minuten lang ohne Unterbrechung schreiben, was uns in den Sinn kam. 
Aus diesen Texten entwickelten wir kleine Szenen, die wir noch ausbauten. Außer diesem Workshop gab es noch weitere: Pantomime, Volkstänze lernen, Ikonenmalerei, Buchbinden, Singen, Bogenschießen, „Frau sein“, und viele mehr…
Nach dem Mittagessen und zwei Stunden Pause folgten wieder Workshops bzw. andere Aktivitäten. Um 18 Uhr fand das Abendessen statt und anschließend ein täglich wechselndes Abendprogramm: Eine Theateraufführung einer Schweizer Jugendgruppe, eine Pantomime-Vorstellung und ein bunter Abend, zu dem jeder etwas beitragen konnte.
Das Organisationsteam hat wirklich großartige Arbeit geleistet.