Teil 2
Im ersten Teil des Artikels habe ich euch vom derzeit bedrohten Zauber des Regenwaldes erzählt und gegen Ende erklärt, dass eine ökologisch nachhaltige Methode der Brandrodung auch dafür sorgen kann, dass der Regenwald trotz Landwirtschaft noch weiter leben kann.
Allerdings: Was ist mit den Massen an Kohlenstoff, die schon bei der Verbrennung der Pflanzen durch den Rauch des Feuers in unsere Atmosphäre eindringen? Was ist mit dem CO2, das die Bäume des Waldes bis dahin gespeichert hatten, kann es etwa einfach verschwinden wie die Pflanzen selbst? Und wohin sollen die vielen einzigartigen Tierarten flüchten, die an diesem Platz ihr Zuhause hatten?
Tja, die Freisetzung der 123 Millionen Tonnen Kohlenstoff, die allein der Amazonas-Regenwald speichert, hätte fatale Folgen für unsere Umwelt und schließlich uns selbst. Wie lange wird es wohl dauern, bis alle Menschen das begriffen haben – ob das noch rechtzeitig passiert?
Wird der Zug der Abholzung nicht angehalten, könnte der Regenwald seine Widerstandsfähigkeit verlieren und ein Kollaps unserer Ökosysteme wäre unvermeidbar.
Der Flächenverlust, den der Regenwald erleidet, sorgt dafür, dass der Wasserkreislauf gestört wird, was zu weniger Regen und Dürre führen kann. Laut Satellitendaten und Messungen könnte sich der Wald am Ende von einer Kohlenstoffsenke in eine Kohlenstoffquelle verwandeln!
Schon jetzt sind Veränderungen spürbar. Die Zahl der Waldbrände nimmt zu und in der Trockenzeit sinkt der Wasserspiegel stark.
Weltweit wurden schon im Jahr 2021 etwa 11,1 Hektar Regenwald dem Erdboden gleichgemacht, was der Fläche Kubas entspricht. Pro Minute verschwand damals eine Fläche von etwa dreißig Fußballfeldern.
Heute sind schon 17% des brasilianischen Amazonasgebiets gerodet, was der Landesfläche von Großbritannien und Frankreich zusammen entspricht und von den übrigen 83% der Waldfläche sind gerade 55% noch intakt, der Rest zählt zur Nutzungsfläche der Menschen. Hauptsächlich wird der Regenwald aus landwirtschaftlichen Gründen, also aufgrund von Weideland für Rinder, Palmölplantagen oder Sojaanbau ect. abgeholzt und das oft illegal, doch auch das von Baustellen und Minen in Flüsse abgeleitete Quecksilber gefährdet den einst traumhaften Lebensraum der Tiere und Pflanzen.
Der brasilianische Präsident, in dessen Land sich 60% des Regenwaldes befinden, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen. Wir können also nur hoffen und bei uns mehr als je zuvor darauf achten, Produkte zu kaufen, die fair gewonnen wurden.
Auch wenn es nervig sein kann, gilt es nun, die Lebensmittel beim Kauf genau auf die Inhaltsstoffe zu überprüfen. Selbst in Waschmitteln ist oftmals Palm-oder Erdöl enthalten! In den Tropen werden Wälder gerodet, um an Aluminium, Eisenerz oder Kupferminen zu gelangen, aus denen die Materialien für unsere Handys, oder auch Getränkedosen gewonnen werden. In Kosmetik ist oft Palmöl vorhanden, das auf Kosten des Regenwaldes gewonnen wird, auf Kakaoplantagen herrscht oftmals Kinderarbeit, da die meisten Bauern ihre Arbeiter nicht mehr richtig bezahlen können und somit auch eher das billige Mittel der Rodung wählen, und sogar Holzkohle wird größtenteils aus illegalen Holzeinschlägen gewonnen.
Es hilft also schon, sich die Inhaltsangabe eines Produkts genau durchzulesen oder auch auf das Logo “FSC” (Forest Stewardship Council) zu achten. Mit unserem Kaufverhalten können wir einen ersten Schritt setzen.
Die Entwaldung muss ein Ende haben! Es ist jetzt dringlicher als je zuvor.
Ich bin 16 Jahre alt und gehe in die 10B. Ich lese sehr gerne, mache Leichtathletik und spiele Klavier. Vor ca. zwei Jahren habe ich begonnen, Geschichten zu schreiben und so entdeckt, dass mir schreiben sehr viel Spaß macht.