Meine Reise durch Japan

Sicht auf den Fuji aus dem Rathaus

Es ist 08:00 Uhr Ortszeit, der 24. Februar 2020, als wir uns auf den Weg zum Tokyo Skytree machen. Mit der unterirdischen Bahn nicht all zu schwer zu erreichen, wie wir mit Freude feststellen.

Der Skytree ist der höchste Fernsehturm der Welt mit einer Gesamthöhe von 634 Metern und nach dem Burj Khalifa in Dubai das zweithöchste Bauwerk der Erde. Er ist aus Stahl und Beton gebaut und wurde 2012 eröffnet. Im Prinzip wurde bei diesem Fernsehturm die gleiche Bauweise angewandt wie die beim Burj Khalifa in Dubai. Und so hoch wie der Skytree in Tokio ist, so weit sieht man von dort oben auch. Die anderen riesigen Bauwerke wirken von dort oben allerdings wie eine Miniaturstadt auf meine Schwester, meinen Opa und mich.

Schließlich laufen wir noch durch das Viertel, in dem der Skytree in den Himmel ragt. Vorbei an der „Beerhall Asahi“ machen wir anschließend noch eine Bootsfahrt über den Sumida-gawa. Während der Fahrt hat man einen spektakulären Blick auf die Skyline Tokios und bekommt ein Gefühl für die Größenverhältnisse und dafür, wie die ganzen Gebäude und riesigen Bauwerke geschaffen sind. Der Unterschied der Größe wird einem erst dann bewusst, wenn man nicht von oben auf die anderen ‚Hochhäuser‘ blickt, sondern nachher von unten an ihnen hoch sieht, zumal sie vom Skytree doch wirklich „winzig“ erschienen sind. Mein Opa macht ein ziemlich treffenden Vergleich, indem er sagt, dass Tokio vom Skytree wie eine Spielzeugstadt ausschaut.
Unsere Bootsfahrt endet am Hamarikyu-Park, durch den wir spazieren. Wie alle japanischen Gärten ist auch dieser eine kleine, geschlossene, erholsame Welt in einer Stadtschaft. Mit den Teichen und Teehäusern wird an die Kultur der Edo-Zeit erinnert. Etwas, das in Gedanken und im Herzen lebt und im Sinn gepflegt wird.

Schon vor der Reise habe ich mich gefragt wie es wohl ist, über die berühmteste Kreuzung der Welt zu gehen. Wenn ich mich nun an die Kreuzung zurück erinnere fällt mir sofort ein Strom an Menschen und eine etliche Anzahl bunter Werbeanzeigen auf riesigen Gebäuden ein. Dass ich das Gewusel von Tokio und besonders das der Shibuya Kreuzung noch immer so vor Augen habe, liegt wohl schlicht und ergreifend daran, dass ich so fasziniert davon bin. Denn dieses Gewusel, das besonders auf der Shibuya Kreuzung an einen Ameisenhaufen erinnert, ist super einprägend. Es ist ein wirklich atemberaubendes Gefühl mit diesen teils 15.000 Menschen die bei einer Ampelwelle über den 45 Meter (in der Diagonale) langen Zebrastreifen huschen, zu gehen. Und genauso faszinierend ist es auch, dass es wirklich funktioniert. Mal wieder herrscht keinerlei Chaos trotz eines so großen Stroms an Menschen die von der Arbeit kommen, oder zu dieser gehen oder von Leuten, die in Shibuya selbst, shoppen gehen wollen. Die Shibuya Kreuzung, die im Bezirk Shibuya, also einem der 23 Statdbezirke Tokios im Osten der Präfektur Tokio liegt, ist nämlich super bunt wegen der ganzen Anzeigetafeln. Man kann sich gut vorstellen dass einige Yen kostet hier Werbung zu zeigen. Da die Kreuzung direkt neben dem Bahnhof liegt und umgeben von Einkaufsläden und Glücksspielhallen ist, trifft man hier wirklich auf jederman.
Jede Minute überqueren tausende Passanten die Kreuzung, und noch nie ist etwas passiert, bloß verlieren kann man sich in diesem Ameisenhaufen leicht.
An der Kreuzung steht die Hachiko Statute, die 1934 in Gedenken an den Hund Hachiko und seinen Besitzer errichtet wurde. Fast jeder kennt die herzzerisende Geschichte der beiden.
Beeindruckt war und bin ich ebenfalls von dem Geräusch der hundert und abermals hundert fallenden Münzen in den Spielhallen. Ein Geräusch das sich mit keinem anderen vergleichen lässt und ein Geräusch dass ich immer noch in meinen Ohren höre, wenn ich mich in Gedanken an den Ort zurück erinnere.

Abschließend zu Tokio kann ich sagen, dass es mir sehr gefallen hat. Das Eintauchen in eine komplett andere Welt ist super interessant und gibt einem die Chance, alles auch einmal mit anderen Augen zu betrachten. Mir gefällt, was ich bis hierher von Japan erlebt habe und ich würde definitiv jederzeit wieder die Chance ergreifen nach Japan zu gehen, wenn es sich ergeben würde.

-Fortsetzung folgt-

Giulietta K.