Egal, in welcher Zeitepoche die Menschheit sich befindet, Kriege wird es wohl immer geben. Dies ist ein trauriger Fakt, der gerade auch durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verstärkt ins Bewusstsein gerückt ist. Die meisten Kriege dauern mehrere Jahre lang an und so steigen die Todeszahlen und das Elend der Zivilbevölkerung immer weiter und weiter. Doch es gab auch kleinere Konflikte in der Geschichte der Menschheit wie den Britisch-Sansibarischen Krieg 1896. Dieser Krieg gilt mit einer Dauer von nur 38 Minuten als kürzester Krieg jemals.
Durch einen Machtwechsel, der der britischen Kolonialverwaltung so gar nicht in ihr Konzept passte, kam es zum Konflikt zwischen den Briten und dem von den Deutschen ‚gesponsorten’ Sultan Chalid Ibn Barghasch.
Sultan Chalid hatte zwar geputscht, galt aber für das Volk als Befreier vom britischen Joch. So ermutigt, ließ er innerhalb von zwei Tagen 2800 Mann mit Vorderkanonen vor der sansibarischen Seefront aufstellen. Das Angebot der Briten, abzudanken und so einen Konflikt zu vermeiden, ignorierte er dann jedoch unklugerweise.
Vor der Küste Sansibars zogen die Briten unter der Führung von General Harry Rawson fünf moderne Kriegsschiffe zusammen. Chalid hoffte – mittlerweile eingeschüchtert – noch auf Verhandlungen, doch am Morgen des 27. August um 9 Uhr begannen die Schiffe mit dem Beschuss Sansibars. Britische Soldaten stürmten den zusammengeschossenen Palast des Sultans. Dem blieb nichts anderes mehr übrig, als im deutschen Konsulat Asyl zu suchen. Er wurde ins Exil nach Deutsch-Ostafrika geschickt.
Trotz der kurzen Dauer des Kriegs kamen beim Konflikt über 300 Menschen ums Leben. Alle auf sansibarischer Seite. Ein wieder einmal beschämendes Kapitel europäischer Kolonialgeschichte… .
Ich bin 17 Jahre alt und Schüler in der Klasse 11B.
Ich interessiere mich für Sport- und Geschichts-Dokus und spiele Fußball.