Vom Mond zum Deep Space

oder anders gefragt: Wo wollen wir überhaupt hin? Teil 2

Immer öfter tauchen derzeit Visionen auf von extra-terrestrischen Städten.
Kommen wir nun im zweiten Teil zu einem Konzept, das schon offiziell verfolgt und bald umgesetzt werden wird: Eine Mondstation. Die Nasa und ihre Partner (aber auch China und Russland) bereiten sich mit Programmen wie dem Artemisprogramm auf eine Besiedelung unseres Trabanten vor. Teil 1 des Artemisprogramms, die Mission Orions, ist erfolgreich abgeschlossen, wie man vor wenigen Wochen in den Medien verfolgen konnte. Orion ist heil aus der Umlaufbahn des Mondes zurückgekehrt.

Eine Mondbasis hätte viele Vorteile: Auf dem Mond gibt es Wasser in Form von Eis, aus dem man Treibstoff herstellen kann und den Mond so zu einer Zwischenstation zu ferneren Zielen machen könnte. Auch Helium 3, das wir zur Kernfusion nutzten, kommt auf dem Mond in großen Mengen vor, die es interessant machen, den Mond als Energiequelle ins Visier zu nehmen.

Städte auf dem Mond müssten in einer noch extremeren Umgebung bestehen können als Städte auf dem Mars, doch sie sind näher an der Erde und so ein sichererer Ort zum Experimentieren. Auf dem Mond müssen die Behausungen ihre Bewohner vor Strahlung, den extremen Temperaturen und Meteoriten schützen, die die Oberfläche des Mondes nonstopp beschießen. Solche Wohnungen würden in ausgetrockneten Lava-Gängen gebaut oder eingegraben werden. Dafür gibt es Konzepte, Behausungen unter einer aus Mondstaub 3D-gedruckten Hülle zu errichten. Lava-Tunnel könnten allerdings bei den Mondbeben einstürzen. Die USA wollen nichtsdestotrotz schon 2024 wieder auf dem Mond landen, um 2030 eine dauerhaft besetzte Basis auf dem Mond haben.

Städte im Weltall oder im Orbit

Dass Städte im Weltall kommen werden, davon sind viele überzeugt, für sie bleibt nur die Frage, auf welchem Planeten es sein wird. Doch während Elon Musk alles auf einen Planeten wie den Mars setzt, hat der finnische Physiker Pekka Janhunnen die Idee, eine Stadt unabhängig von einem Planeten, also frei im Weltraum zu bauen. In diesem Jahrhundert noch. Er hat die Vision von einem Mega-Satelliten, der zwischen Jupiter und Mars um den Zwergplaneten Ceres kreisen soll. Der Satellit wäre wie eine Raumstation der ISS, nur viel größer. Städte im Weltraum müssen aber auch mit Isolation, Strahlung, Temperaturen klarkommen.

In unmittelbarer Zukunft jedenfalls wird wohl Orbital Reef realisiert werden. Es ist eine von Blue Origin geplante Earth Orbit Raumstation. Sie wurde für die Weltraumaktivität und für die Weltraumtouristen entworfen. Der Orbital Reef, so verspricht das von Amazon Gründer Jeff Bezos gegründete Raumfahrtunternehmen, könne den Wachstumsbeitrag für die Volkswirtschaft in aller Welt fördern und ermöglichte es jedem, seine eigene Adresse im Orbit zu haben. Ein großer Schritt für die Menschheit!? Nun ja, ob es wohl mehr wird als ein exklusives Eventhotel für Superreiche in der Erdumlaufbahn? Wir werden es sehen.