Corona – alles nur negativ?


Corona hier, Covid-19 da. Langsam können wir es alle nicht mehr hören.
Wenn ich zurück an den Hochsommer und an die Ferien denke, schwelge ich in Erinnerungen an die schönen Momente, in denen man diese Krise einfach mal vergessen konnte.

Doch die Situation spitzt sich wieder zu und viele Menschen geraten erneut in die Verzweiflung um ihre Existenz und kämpfen mit den weiteren sozialen Einschränkungen – gerade jetzt, wo der graue November vor der Haustür steht. Für viele – egal welcher Altersklasse – war und ist es ein schwieriges Jahr.

Für manch einen ist es vielleicht die Hochzeit oder eine Operation, die anders als geplant verläuft oder gar verschoben werden muss. Auch ich muss mein Päckchen tragen und das geplante Auslandsjahr in Neuseeland verschieben. Auf ein dreiviertel Jahr Sommer, Sonne und neue Erfahrungen muss ich nun vorerst verzichten. Zwar ist die Insel verhältnismäßig wenig von Covid-19 betroffen, dennoch bleibt die internationale Einreise bis auf weiteres untersagt, dies gilt auch für Auslandsstudenten und Work and Traveller. Ausnahmen bestehen nur für neuseeländische Staatsangehörige. 

Trotz allen Absagen, Verschiebungen und Hiobsbotschaften ist es wichtig, sich den Kopf mal frei zu machen, zum Jahresende in sich zu gehen und zu überlegen: „Was kann ich Positives aus diesem Pandemie-Jahr mitnehmen?“. Vielleicht ist es die Entdeckung eines neuen Hobbys, das Erlernen des Umgangs mit der Einsamkeit, der Geduld oder der Selbstständigkeit. 

Auch ich selbst habe mich anlässlich meiner Situation gefragt, was die positiven Seiten sind, die ich aus der Krise ziehe und mich zudem in meinem Umkreis herum gehört. 
Viele haben dann zum Beispiel als positiv empfunden, mehr Zeit mit der Familie zu haben, am Wochenende einen Sonntagsspaziergang zu machen und sich an der Bewegung in der Natur zu erfreuen. Andere finden, dass der erste Lockdown einen guten Beitrag zu neuen Arbeitsmodellen und dem Homeoffice geleistet hat. Die Antwort meiner schwäbischen Oma war: „Also wenigschtens habe mir Geld g´schbart“.

Für mich persönlich war auf jeden Fall ein positiver Aspekt, dass ich Freiheiten wie überall hinreisen oder meine sozialen Kontakte pflegen zu können mehr zu schätzen gelernt habe. Außerdem bekam ich ein Gefühl dafür, wie wichtig es ist, Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen und sie zu schützen, indem ich z.B eine Maske trage. 
Insgesamt hatte ich auch das Gefühl, es würde eine kleine Verbesserung des Zusammenhalts der Menschen geben. Hier wäre z.B. das Einkaufen für ältere Nachbarn anzuführen.

Wenn man sich zudem die klimatische Situation anschaut, glaube ich, dass sich die Denkweise vieler Menschen diesbezüglich geändert hat. Es wird mehr Fahrrad und weniger Auto gefahren, der Flugverkehr für Urlauber wurde beinahe eingestellt und das eigene Land oder das sogenannte „Balkonien“ wurden neu als ein schönes Urlaubsziel entdeckt. 

Was es auch immer ist, schreibt es auf und erfreut euch an den positiven Dingen dieses Jahres!

Mila Theresa