Homophobie gibt es nur bei uns


In den letzten Jahren wurde bei über 1000 Spezies nicht heterosexuelles Verhalten festgestellt. Bei vielen Tierarten gehört das zur Normalität, wurde bis vor kurzem aber als gestörtes Verhalten oder „Machtkämpfe“ abgetan. Dabei gibt es sogar Tiere, bei denen dieses Verhalten zum Überleben beiträgt.

Am bekanntesten sind wohl die Pinguine: Hier wurden wohl schon am häufigsten gleichgeschlechtliche Partner entdeckt. Kehrt nach der Futtersuche ein Partner nicht wieder zurück, was bei Pinguinen leider sehr häufig vorkommt, ist das in den meisten Fällen das Todesurteil für das Ei oder das frisch geschlüpfte Küken, da ein Elternteil nicht alleine in der Lage ist, Nahrung zu beschaffen und das Küken warm zu halten.

In solchen Situation wurde schon häufig beobachtet, dass sich zwei gleichgeschlechtliche Partner zusammentun, um gemeinsam das Kleine groß zu ziehen. Dabei ließ sich kein außergewöhnliches Verhalten feststellen, beide Teile kümmerten sich liebevoll umeinander und um das Küken und blieben auch, nachdem das Küken flügge wurde, zusammen.

Schon häufiger wurde auch in Zoos entdeckt, dass gleichgeschlechtliche Pinguin-Pärchen ein Nest bauen und vergebens darauf warten, ein Ei zu legen. In manchen Fällen schafften es die Pfleger, den Pinguinen ein verwaistes  Ei ins Nest zu legen, diese wurden dann von dem Pinguin-Pärchen ausgebrütet und die Küken großgezogen.  

Wir sind also nicht die einzigen, bei denen es noch eine andere Ausrichtung als die Heterosexualität gibt, wir sind aber die einzigen, bei denen das – selbst heute noch bei vielen – als etwas Unnatürliches gilt. Wie kann das sein, dass selbst heute noch vielen Paaren die Adoption von Kindern erschwert wird? Es gibt so viele Kinder, die ein liebevolles Zuhause suchen und brauchen. Warum es ihnen also nicht geben?